Weihnachtliche Büropathie



Verdrängung
Alljährlich im Dezember scheint die „Verwaltungsangestellten im öffentlichen Dienst“ ( aka Büropathen) der Grimm über ihre (meist) sinnentleerte Tätigkeit zu peinigen und sie suchen – in Freudscher Verdrängungswut – entweder ihre Zeit zielgerichtet zu verbummeln oder sie lassen ihre Aggressionen gegen die ermüdende Tätigkeit am unbedarften Bürgerlein aus…


Pathologische Züge des Wesens entspringen dem Hass der Bürokraten, der in Büropathie mündet.

Steuer
Leider, leider ist Ende des Jahres auch stets die gehasste und „erzwungene“ – Steuererklärung fällig und ich persönlich verfalle dann in tumbe Prokrastinationsgelüste, um mich vor ebendieser öden Steuererklärung zu bewahren.

Aber das F…amt droht mittels einer weiteren, höheren Schätzung (als vorigen Jahr) mit der Züchtung einer utopischen Steuerpflicht.
Also rief ich die (zugegebenermaßen) nette und freundliche Sachbearbeiterin an und erbat und einen Aufschub.

Sodann erfuhr ich, dass ich, nachdem ich vor 5 Jahren rückwirkend mein Kleingewerbe mit Computerteilen aufgegeben habe, dennoch immer als „Einzelhandel“ und nicht als Freiberufler beim Finanzamt geführt werde.

Auslöser meines Anrufes war keineswegs die „Ende-des-Jahres-Steuernot“, sondern eine Mahnung von der IHK, die mich (nach einer einkommensheimelnder Schätzung) nun als IHK-pflichtig sah – mit meinem nicht mehr existenten Computerhandel.

Flüchtiges Papier
Da Papier und Bescheinigungen bei mir – im Gegensatz zu digital gespeicherten Lettern jedweder Art – eine eher flüchtige Über/Lebensdauer entwickeln und die Abmeldebestätigung meines Computergewerbes schon lange in den entitären Tiefen des Orkus weilt, konnte ich den zuständigen IHK-Mitarbeiter auch nicht von meiner nicht Gewerbe treibenden Unschuld überzeugen…

Also telefonierte ich mit dem hiesigen Finanzamt, wo ich dann erfuhr, dass ich dort noch als Gewerbetreibender gemeldet bin…

Hmmm… Wie soll ich das wissen, denn für die Steuererklärung spielt das keine Rolle – da zählt nur „Zaster-rein-und-raus-Rechnung“ als Kleingewerbe….

Falsches Gewerbe

Ich bin davon ausgegangen (wurde mir auch so seitens des Gewerbeamtes versichert,) dass die Abmeldung an das Finanzamt weitergeleitet würde.

Da ich jedoch schon 2013 (Zeitpunkt der rückwirkend zu 2011 gültigen) Gewerbeabmeldung in Recklinghausen und nicht mehr im Kuh-Kaff K. wohnte, konnte ich nicht ahnen, dass der „wintergeplagte“ Verwaltungsbeamte die Abmeldung zwar von Recklinghausen aus annahm, jedoch in die für das Kuh-Kaff K. zuständige Finanzbehörde, der „Horst-Schlämmer-Heimatsttadt“, sandte und Recklinghausen als korrekte Adresse vergaß/verfaulte/verstieß…

So musste ich bereits 2013 ungerechtfertigte IHK-Forderungen mit der – damals noch nicht entfleuchten Abmeldebestätigung – abwehren.

Fehlversicherungen
Zwar sagte mir der Beamte aus K. zu, er leite die Abmeldung nach Recklinghausen weiter, jedoch war er damals scheinbar (handlungstechnisch) festgefroren, denn es weihnachtete derzeit ebenfalls…

Und hier in Recklinghausen schien es keinem Finanzbeamten aufgefallen zu sein, dass ich nun als Computergewerbe gemeldet bin, jedoch nur Textauftragsrechnungen einreichte…

Nun möchte die IHK die Abmeldung, die längst atomisiert ist und ich rief beim Verwaltungsbeamten in K. an, der sich auch noch meiner entsinnte.
Denn vor 6 Jahren wartete ich wochenlang auf die Abmeldebestätigumg von ihm, da angeblich die Abmeldegebühr von 15 € nicht auf dem Konto des Kaffs K. eingegangen war.

Über Gebühr lesen
Fakt war damals, dass ich von einem anderen Konto als dem meinigen überwiesen hatte – natürlich mit ausreichendem Betreff „Gebühr xy für Sabine Puttins“.
Die verbeamteten Angestellten müssen ja SOVIEL lesen… nur nicht den Betreff lasen sie….

So nervte ich den Beamten dort ein wenig telefonisch, bis er dann entgegnete, im Kuh-Kaff K. käme es eben nicht vor, dass jemand nicht von seinem eigenen Konto aus überweise… und man hätte nur nach meinem Namen gesucht in den Zahlungseingängen…

Der Büro-Tuffi schickte mir dann die Bescheinigung und schwor mir vor ein paar Tagen, er habe vor 6 Jahren die Abmeldebestätigung weggeschickt – nur eben nicht nach Recklinghausen, sondern in Richtung Horst Schlämmer.

Also fragte ich mich beim Schlämmer-Finanzamt durch und bekam die Auskunft, es gäbe keine Daten mehr über mich und schon gar keine Gewerbeabmeldung.

Schnarchnasiger Argwohn
So überkommt mich der Argwohn, der schnarchnasige schläfrige Beamte aus dem Kuh-Kaff K. trage die Schuld an meinem „IHK-Finanzamt-Steuer-Dilemma“, das sicher im Kuh-Kaff K. aus Gründen der Büropathie geboren wurde.

Vor drei Jahren berichtete ich hier auf frankfutt bereits im Würdegang über dergleiche „Mentalitäten“ bzw. Persönlichkeiten, die als Amtsschimmel Unterhalt einwiehern.

Büropathie
Denn Büropathie ist der treffende Begriff für das, was nach dem Verdrängungsprinzip in der gesellschaftstheoretischen Wissenschaft 1994 bereits erkannt wurde – und so wurde der Büropath zum soziologischen Aspekt der Untersuchung:


Bosetzky & Heinrich (1994) sprachen von einer »bürokratischen Sozialisation«, die sich in »bürokratischen Persönlichkeiten« und im Extremfall im »Büropathen« manifestiert (1994, 313 f)

Peter Heinrich und Jochen Schulz zur Wiesch (Hrsg.): Wörterbuch zur Mikropolitik. Leske + Budrich … Basel 1994Bosetzky, Horst: Führung in der Bürokratie.


…..Spannungsfeld von Mensch und Organisation, von Individualität und Anpassung, von Erfüllung und Entfremdung am Arbeitsplatz nach. Sie finden in den Büros großer Organisationen wie der Verwaltung Akteure, die ihre Arbeitsrolle wie auf einer Bühne inszenieren, die dabei Macht und Ohnmacht erleben, Kooperation und Konflikte ausloten und jeder für sich einen eigenen Weg zur Ausbildung ihrer Berufspersönlichkeit finden und gehen….

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Frank Weimar im Alterswohnheim für DFÜ-Abhängige und verschlagwortet mit , , , , , , , , , , von sabine puttins. Permanenter Link zum Eintrag.

Über sabine puttins

Weißt Du, geliebter Dämon, dass ich eine fiese Kröte bin, die sich von Echsenschleim ernährt? Dass ich ständig auf der Suche nach frischem Natternblut bin und dann noch den Anspruch stelle, es möge Deine - Gramborns - ureigenste Lust darin stecken? Dämon, ich nenne Dich nun Gramborn, seit ich den ersten Schmerz meines Lebens erfuhr - und der war das helle und schmerzhafte Licht, das ich erblickte, als mich eine fette Hebamme von der Nabelschnur meiner Erzeugerin riss. Nichts - kein Schmerz in meinem Leben - verursachte derartige Pein wie dieses Reißen und Absäbeln von einem anderen Menschen. Ich wehrte mich, ich wollte nicht in die grauenvolle Welt, in der mich nur Leid erwartete. Wohl wusste ich genau, dass diesem Trennungsschmerz viele weitere folgen würden: das gesamte, grässliche Leben würde eine Abfolge....... . . . Ich wollte nicht raus aus meiner Wasserwelt, weigerte mich strikt, mich von dort auch nur einen Millimeter zu rühren. Aber die fette Hebamme kannte keine Gnade, zog und zerrte an mir, als meine Erzeugerin mich hinauskatapultierte in all die Grausamkeiten. Sie zerrte derart an mir, dass mein Sträuben keinen Erfolg hatte, riss mich in das Licht und von der Nabelschnur. Zur Strafe meines Ungehorsams und meiner Vehemenz, nicht weichen zu wollen, schlug sie mir derb auf mein Hinterteil. Ich war über und über mit Blut besudelt. Soviel Blut um mich herum erlebte ich später nur noch ein einziges Mal: Als mich unter eine Theke duckte, um einem 9-mm-Dumm-Dumm-Geschoß zu entgehen. Das Geschoss traf den Rocker mit der Hell´s-Angels-Kutte hinter mir und zersplitterte seinen Schädel derart, dass Fetzen seines Hirns sich mit Resten halbleerer Biergläser in der Spüle vermischten und andere (weniger wichtige Hirnareale?) auf mein T-Shirt spritzten. Jedenfalls hatte ich von dieser „körperlich-geistigen Vereinigung “ keinen Nutzen, außer den, dass ich nicht getroffen wurde. Das Blut quoll aus der zerrissenen Nabelschnur und Blut war der erste Geschmack, den ich empfand. Dieser Geschmack sollte der meines Lebens werden, er begleitete mich, er ließ mich nach meinem Dämon und Natternblut lechzen, nach nie erfüllbaren Wünschen, die sich damals manifestierten. Vor Angst über all dieses verschmierte Blut in mir und um mich herum, blieb mir nichts anderes übrig, als einen qualvollen, lauten Schrei von mir zu geben, der die Schreie des Kreißsaales lauthals übertönte. Mein Schrei erschütterte die Manifeste des Krankenhauses und einen kurzen Augenblick lang stand die Zeit still. Ich dachte, naiv, wie ich war, ich könnte sie für ewig anhalten, allem Einhalt gebieten und mir und der Welt das Leid ersparen, aber es gelang mir nur für einen Pico-Bruchteil einer Zeiteinheit - danach war es um mich geschehen!