Haldol ist ein Getränk, dass der Klappsen-Doc gern verschenkt. Das gibt es auch in Flaschen, nicht nur zum Füße waschen…
Dass Haldol ein neuroleptisch wirkendes „Getränk“ mit Effekten ist, wagt wohl niemand zu bestreiten. Dabei klingt der komplette Name „Haloperidol“ irgendwie einladend mit seinem „Hallo“…
Was passiert, wenn man hingegen eine Halbliterflasche Haldol auf „Ex“ austritt, kann ich aus direkter Quelle berichten:
Mein Ex-Ehemann war am Wochenende öfter mit dem gut befreundeten Kommilitonen Harry „unterwegs“ in Aachen „auf der Piste“. Harry hatte den Beiname „Harry Hardcore“ – wegen seiner spleenigen Einfälle.
So hatte Harry zum Beispiel mal überlegt, als Nebenverdienst Schrumpfköpfe herzustellen (die Möglichkeiten dafür waren im Uni-Labor vorhanden) und dafür auf einem Friedhof Totenschädel auszugraben.
Eine andere, effektive Nebenverdienst-Idee von ihm war, Steinpilze in eifelnahen Wäldern bei Aachen zu sammeln, was ich auch tatsächlich mal im Oktober mit ihm realisierte und was pro Person 150 DM Tagesverdienst durch Verkauf an Restaurants für die äußerst anstrengende und müßige Suche brachte. Aber zur Schumpfkopfherstellung und deren Verkauf bei Ebay ließ sich niemand überreden.
Harry Hardcore wohnte in Aachen mit einem WG-Bewohner zusammen, der als Pfleger in der Psychiatrie des Klinikums Aachen arbeitete. Und nachdem mein Ex-Ehemann Volker und Harry ihre Wochenendsause beinahe beendet hatten, machten sie noch Halt für einen „Absacker“ in Harrys WG-Zimmer.
Die beiden waren wohl nicht mehr ganz nüchtern, sonst wäre Harry sicher nicht auf die Idee gekommen, aus dem Badezimmer eine Halbliterflasche (!!) Haldol zu holen, die sein Zimmergenosse mal aus dem Klinikum mitgebracht hatte. Mein Ex-Ehemann kannte Haldol nicht und Harry versicherte ihm, das wäre „was zum Kicken“.
Also setzten die beiden die Flasche an und tranken diese auf Ex aus. Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten und beide sackten einfach zusammen, konnten nicht mehr sprechen, da ihre Zunge auf Kartoffelgröße anschwoll und sie keine Kontrolle mehr über ihre Motorik hatten…Wie die beiden später erzählten, mussten unendliche Stunden vergangen sein, in denen sie sich mehrfach kurz anblickten und ihnen der Kopf einfach weg knickte. Die Kommunikation wurde auf rudimentäre, gurgelnde Restgeräusche reduziert.
Das ganze Haldol-Schauerspiel dauerte von Freitag bis Sonntag morgen und erst am Sonntag war mein Ex-Ehemann in der Lage, den Heimweg anzutreten. Dass er für die Wegstrecke von rund 1 Kilometer etwa 3 Stunden brauchte, lag daran, dass ihm stetig irgendwelche Laternenmasten oder andere Hindernisse den freien Torkelweg verbauten.
Noch Jahre später sorgte dieses WAHRE Histörchen für Belustigung, wenn Volker und Harry davon erzählten. Als Synonym für diese – oft wiederholte – Geschichte wurde dann einfach die Zunge seitlich etwas heraushängen gelassen… der Gesichtsausdruck muss etwa meinem hier entsprochen haben: