Lebendiger Wunsch
Moderne Existenz-Verdreher wie Vincent Norman Peale schreien es in die Welt hinaus: Glaube an Dich selber!
Und so hab sich jeder Glaube selig und werde fortan Bestand in seiner Existenz finden….alleine der feste Glaube daran, die Überzeugung der Wahrwerdung macht ihn zur Realität: „Positive thinking“ nennt sich dann der Trigger, der Wunder zu vollbringen vermag bei Peale. Im Internet erinnert mich – über konnotative Rekursion – BasicThinking an Peales Ruf nach jedermann´s Glück. Auf der „basisdenkenden“ Web-Seite geht es heute just um „Das große Zwitschern„, so dass man (frau auch;-) sich fragen mag, ob da der kleine Peale aus dem Jenseits fröhlich weiterzwitschert und seine Kunde vor sich hin trällert – in eben jetzt moderner, digitaler Form…? Soll denn nun auch das „Digitale schlechthin“ zur Erfüllung seiner Wünsche dienen?
Wünsch Dir was
Aber was ist dran an den „sich selbst erfüllenden Prophezeiungen“, an denen sich Heerscharen von Psychologen aufhängen mit implantierenden Predigten über unsere Befürchtungen und Hoffnungen ?
Vor etwa einem Jahr erhielt ich einen Textauftrag mit dem Thema „Wünsche realisieren per Internet“ – einfach wünschen und wahr werden lassen. Dieser Service war buchbar und käuflich. Ich sollte den Text in englisch verfassen, so schrieb ich unter anderem:
„It´s nice, that you found the right-abled place to become consciousness
about the force you have still inside to brain-claim it out to our
wishing-declaration-port, the place where wonder will wear virulent
verification.“
Dieser Textauftrag ließ mich ins Grübeln kommen: Wünsche verkaufen? Oder die Fähigkeit, Wünsche wahr werden zu lassen, zu verkaufen? „Absurd!“, so mein erster Gedanke…aber bereits der zweite Gedanke versuchte sich selber in der Materialisierung von Wünschen, indem ich per Internet versuchte, Einfluss auf das Verhalten bzw. die Reaktionen einer Person zu nehmen – unpersonell, also in unpersönlicher Form, nur digital verhaftet und ohne jeglichen Nachweis – außer den dazu ver(sch)wendeten Gedanken. Anlass hierzu war ebenso ein Textauftrag, in dem es um Mystik, Hexenbeschwörungen, Zaubereien und derlei „esoterischen Kram“ ging…
Hexenkult per Web?
So beschäftigte ich mich 20 Stunden am Stück mit dem Lesen mittelalterlicher Schriften (in Sütterlin gedruckt) rund um den Hexenkult und dessen magische Rituale. Während des Lesens der Anweisungen der Rituale stellte ich mir als Bezugsperson einfach ganz fest eine bestimmte vor, induzierte diese fixen Gedanken in den Leseprozess und kommunizierte nahezu auf einer Meta-Ebene mit der Person, auf die ich Einfluss nehmen wollte. Und siehe da: Kaum die Schriften aus dem Mittelalter „abkommuniziert“, klingelte mein Telefon und die betreffende Person war dran… Zufall? Oder Kommunikation per digitalisierter Meta-Ebene nichtsprachlicher Art?
Alles META?
So passte denn mein heute Nacht erledigter Textauftrag mit seinem Metaplan und dessen metaphasisch stimmender Tenor vollends in den META-Hype, dem ich fortan zu frönen gedenke… 😉