Merkel und die Pelztiere
Beim flüchtigen Zappen auf NTV begegnete mir kurz Madame „Mähr quell“ im Bundestag, kaum nahm ich deren unschuldslammgeübtes Grinsen wahr, musste ich hurtig weiterzappen, um mich nicht – über das „verschämt-schuldbewusste Gesicht“, das die Mähr´ von Frau Mär quell meist in Sitzungen hinter vorgehaltener Hand (irgendwie eine ehrliche Geste?) zu verdecken suchte, zu echauffieren bzw. zu amüsieren [je nach Tageslaune der polis]… Das Zappen endete dann in einer koordinierten Neuauflage der Enterprise Folge aus dem Jahr 1967 mittels inhaltlicher Originalintegration mit den schnuckeligen, kleinen pelzigen Knuffelchens, die dort „Tribbles“ genannt werden und sich zu einer Plage entwickelten… erschien mir weitaus rezeptionsfreundlicher als Merkels betroffenes WUiFF-Gesicht, das mich stets an die Merkel-Karrikatur als Windhund-Wuff erinnert.
Grinsend nahm ich kurze Zeit später einen Link meines Lieblingstwitterers auf der „Süddeutschen“ wahr:
und las dort zusammenfassend:
Wirtschaft gut, Arbeitslosenzahl unter drei Millionen, geringste Jugendarbeitslosigkeit in Europa. „Ich habe immer gesagt, wir wollen stärker aus der Krise hervorgehen, als wir hineingegangen sind – genau das ist uns gelungen.“ Die Statistik spricht für die Kanzlerin.
Diese alte „Wirtschafts-Mähr, die die Botschaft, es gehe bergauf transponieren soll, läuft sich scheinbar auch mit der „Mähr´ Quellen“ nicht lahm, zumal der Statik der Lügengebilde nur ein „ist“ zur Statistik fehlt…
George Orwells Visionen überholen sich
Dabei dient letztlich diese „Mähr“ nach wie vor als ein wirksames Mittel, die blökende Masse „Volk“ in eine gemeinsame Blök-Richtung zu lenken – ganz so, wie es George Orwell 1948 mit dem Roman „1984“ prophezeit hat. Dabei überholen sich die Visionen Orwells heute in Nanosekunden-Taktungen selber, so wie die Technik mittels Picotaktung sich künftig in die infinitissimal kleinere Nische vorwagen wird.
Mal ernsthaft: WIE ernsthaft sind denn Nachrichten über Arbeitslosenplus oder AL-Minus zu nehmen, dienen sie doch lediglich dem Volke, damit es sich möge – lästernd oder lobend in die gewünschte Richtung – pushen lassen? So erzeugt man, so stellte bereits Orwell fest, durch stetigen Wandel eine adjunktive Ablenkung der breiten, blökenden Masse von ureigentlichen Problemen hin zu Entsetzen oder Freude über „implementierte, adaptierte und bearbeitete Wahrheiten“, die je nach Trend manipuliert werden.
Spektakulum der Medien
MEDIEN glaube ich, seitdem ich selber 7 Jahre für eine Tageszeitung geschrieben habe, KEIN WORT, wobei ich mich nur an einen meiner Artikel über Frau Dr. Irmgard Adam Schwätzer erinnern muss, in dem ich ihren – irgendwann im Verlaufe der Rede als Bezirksparteivorsitzende gefallenen – Satz, „höhere Steuern seien notwendig“ in nahezu hetzerischer Manier als Headline wählte. Dass Frau Dr. Irmgard Adam-Schwätzer sogleich entschuldigend los schwatzte mit den Worten „Sie können sich denken, dass ich auch heute wieder mit meinem Dienstwagen gekommen bin“ konnte ich mir auch als treffenden Artikelanfang nicht verkneifen, der am nächsten Tag auf der Titelseite erschien. Wohlweislich hatte ich alles per Diktaphon aufgezeichnet… Denn sogleich kam am nächsten Tag auch eine Beschwerde der FDP-Dame an den Chefredakteur gerichtet – bezüglich dieses „bösen“ Artikels. Der allerdings lehnte einen Korrekturabdruck ab, da ich ihm meine Aufzeichnungen auf Kassette in der Redaktion als „Beweisstück“ hinterlassen hatte und jedes Wort der Wahrheit entsprach….
So lernte ich rasch, dass es bei Meinungsbildungen nicht nur auf den Inhalt, sondern zugleich auf dessen Anordnung ankam…
Der Inhalt ist flexibel, womit er zugleich in alle Richtungen dehnbar ist… quod erat demonstrandum qua
BRD – Bananenrepublik Deutschland