SEX & EX: casual dating

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Zwanglos Moral los: Sexdates

Vergangenen Monat erhielt ich den gruseligsten und desaströsesten Textauftrag meines bisherigen 20-jährigen Schaffens als freiberufliche Texterin…

Ich sollte rund 25 Seiten Text für ein neues „Casual-Dating-Portal“ erstellen; Auftraggeber war ein Kunde der Internetagentur, für die ich ab und an mal Texte verfasst habe.

Ich dachte zuerst, es handele sich um eine „normale Partnerbörse“, ließ mich dann vom Agenturchef aufklären, dass es sich um „erotische Dates“ handele und entwarf anfänglich für die Startseite folgenden Text:

Klick zum Kick

Wer ungehindert von Komplikationen schnell sein Ziel erreichen will, der findet im BUMS-LAnDEN seinen Zuckerpups oder den perfekten Steilhasen und kann zielgerichtet nach direkten Dates mit rasanter Erfolgsquote suchen.

Im digitalen Zeitalter ist es weder für Singles, noch für Gebunden ungewöhnlich oder ungebührlich, die Partnersuche als BUMS-LAnDEN digital gewappnet auf dem virtuellen Highway zu beschreiten.

Dazu bedarf es lediglich der Anmeldung auf unserer Plattform BUMS-LAnDEN, deren benutzerkonformen Hallen den Kontakt zwischen denen gewährt, die gezielt ein erotisches Abenteuer treffen wollen.
Und Treffsicherheit für das Date ist garantiert: mit einem Fundus von über xx Mitgliedern, die auf auf der Partnersuche sind, sich aber nicht binden wollen.
Das Rüstzeug, mit dem man sich für sein amouröses Abenteuer wappnet, ist lediglich ein PC sowie ein E-Mail-Account oder ein Smartphone für eine kostenlose Anmeldung auf dem BUMS-LAnDEN
Und der ein oder andere Funke soll gar schon digital von Herz zu Herz „gebrizzelt“ sein…

WORUM geht es im Casual Dating?

Dieser allererste Text gefiel dem Kunden gar nicht…
Also machte ich mich erstmal bei der bzw. über die„Konkurrenz“ kundig, WAS überhaupt Ziel eines Casual-Dating-Portals ist und WORUM es dort geht…
Dazu las ich zuerst allerhand Kritiken und Vergleiche der und war schon relativ entsetzt über das „Treiben“ auf Casual-Dating-Portalen. Schnell fand ich heraus, dass diese Sex-Dating-Portale seit über 5 Jahren trendy sind und in den letzten beiden Jahren extrem populär geworden sind: ein Trend, der unbemerkt an mir vorbeigezogen ist.

Auffallend war die häufige, negative Kritik dieser Portale, die unseriös mit Fake-Profilen „arbeiten“ und den Benutzern kostenpflichtige Knebelverträge aufzwingen.
Also begab ich mich an die „Analyse“ des wohl bekanntesten „Sex- & Ex-Portals“, das zur nächtlichen Schmuddelstunde aggressiv mit „glücklichem Sinn“ und halbenthüllten Schönheiten in privaten TV-Sendern wirbt….
Nennen wir es einfach mal „SichtTreffen“ – aus dem Englischen „SeeDate“ frei übersetzt… Dieses „Dating-Portal“, das extrem negative Kritiken erhielt, sitzt – RECHTSFREI – in Luxemburg.

Marktführer „verkauft“ Kunden & Daten

Der „angebliche“ Marktführer „SichtTreffen“ ist skandalös schlecht – nicht nur die kompletten Texte dort sind scheinbar via Google-Translator aus dem Lëtzebuergischen über Englisch ins Deutsche übersetzt worden….
Oder es sind grausliche Spin-Texte mit entitären Kohärenz-, Grammatik- und Orthographiefehlern…
→ Ich persönlich werte derartige Nachlässigkeiten auf einer Seite als disqualifizierenden Mangel – die Texte dort sind eine reine Zumutung!
Voll gefüllte 3 Seiten lang wirbt „SichtTreffen“ mit seinen „Nymphomanen“, die mit einem halben Abschnitt über „Therapiebedarf“ kurz bemitleidet werden, was den Luxemburger Anbieter nicht davon abhält, sie entsprechend willig „feilzubieten“ für Bondage- und SM-Praktiken.
Allerlei „Aufreger“ habe ich dort gefunden, wie z.B. die „Datenknebel-Nutzungsvereinbarung“, laut der alle Kundendaten für Marktforschungszwecke (nicht näher definiert) an „SichtTreffen“ abgetreten werden…
Auch die Kündigung eines Vertrages ist nur als Fax nach Luxemburg möglich I(–> digitale Steinzeit? –> bis 1990 habe ich Fax verwendet)
Dafür ärgern sie dann noch die Kunden scheinbar fleißig mit weiblichen Fake-, BOT- und Scam-Profilen…
Ein paar bestochene Blogger schieben dann mit Lobeshymnen die endlosen, negativen Nutzerbewertungen „nach hinten außer Sichtbereich“…
OJE OJE…

 

SO nicht!!!

Ich dachte mir dann nur, SO sollte ja wohl der „BUMSer-LAnDEN“ nicht aufgebaut sein?
Ich hatte dann – storytellend – ohne namentliche Nennung einige Punkte als Gegenargumente aufgegriffen… und dass „wir“ (der BUMS-LAnDEN) es nicht so machen, da das unserer Moral und Ethik widerspricht…
Eigentlich ist es ja in der Werbung ein großes „NoGo“, die „Konkurrenz schlecht zu reden“, aber DAS, was sich „SichtTreffen“ leistet, geht klar gegen deutsche Gesetze. Das tangiert die Betreiber von „SichtTreffen“ jedoch keineswegs, da sie ja in Luxemburg sitzen.
Also verfasste ich noch folgende „Statements“, die für eine gute Ethik sprechen sollten – auch, wenn sie (ungenannt) die Konkurrenz als Negativbeispiel deklarieren:
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Zwanglos Moral los?

Auch wenn manche Portale ihren Frauenüberhang gerne damit begründen, dass bei ihnen überdurchschnittlich viele Nymphomaninnen anmeldet sind, so erscheinen deren Angaben zu Nutzerzahlen evaluierte Daten zugrunde zu liegen, denn sonst müssten die Nutzer 1/5 der Bevölkerung ausmachen.

Dass sich ein Fünftel der deutschen Bevölkerung (einschließlich Kinder und Greise) stetig auf ebendiesem Casual-Dating-Portal tummeln, erscheint ebenso unrealistisch, wie die Angaben über die hohen nymphomanen Nutzerinnen, die auf kompletten drei Seiten als „Sexpartner mit Vorliebe für Sexualität und ungewöhnliche Sexualpraktiken wie Cybersex, BDSM oder Rollenspiele“ angepriesen werden.

Dieses reißerische Offerieren und Ausnutzen von Mitgliedern verstößt gegen unsere Geschäftsmoral und Ethik, denn wir behandeln unsere Kunden mit Respekt und pushen unsere Mitgliederzahlen nicht mit Fake-Accounts und haben es nicht nötig, mit dubiosen Mitteln Neukunden zu akquirieren.

Da wundert es auch nicht, dass Kunden mit Annahme der Nutzungsvereinbarung alle ihre Daten für „Marktforschungszwecke“ abtreten müssen. In unserer → Datenschutzerklärung können Sie exakt nachlesen, wie safe wir mit Ihren Daten umgehen und dass wir diese keineswegs zur „Marktanalyse“ freigeben oder verwenden. Deshalb können auch keine freizügigen Fotos von Ihnen – vielleicht noch Jahre später – von uns verwertet werden oder kursieren irgendwo im Netz herum!

Respekt ist einer der Grundpfeiler unserer Geschäftsbasis – und mit Respekt vor der Würde unserer Mitglieder und einem ehrlichen Gebaren behandeln wir unsere geschätzten Kunden auch!

 

2. Entwurf: abgelehnt!

Und auch dieser 2. Entwurf gefiel den Kunden der Internetagentur GAR NICHT!

→ Es sollte „mehr Sex“ auf die Startseite, nach dem Vorbild eines anderen (seriöseren) Portals…
Also schrieb ich die 25 Seiten (in insgesamt 2,5 Tagen) mit „more sexy keys“ – ohne direkte Erläuterungen des Aufbaus oder der verwendeten Features.

Zugegebenermaßen hatte ich einige (aus Kürzungen und Zeitmangel sich ergebende) Kongruenzfehler im Text nach der x. Korrektur, weil die Korrekturanweisungen (in ROT, GRÜN, BLAU gehalten) einmal ROT für LÖSCHEN verwandten, ein anderes Mal sollte ROT Umschreiben bzw. Ändern oder Ergänzen signifizieren; die anderen beiden Farben wurden wohl völlig wahllos verwendet.

Inklusive dieses CHAOS & Termindruck stellte ich dann eine letzte Version der 25 Seiten fertig…

Zwei Tage später kam dann eine Rückmeldung mit neuen zu erstellenden Texten (im Zeitraum von 1,5 Tagen) mit etwaigen Umfang von 15-20 Seiten für das interne Forum von „BUMSer-LAnDEN“ mit u.a. folgenden Themen (bislang hatte ich alle „pietätlosen“ und „perversen“ Aussagen sprachlich umschifft):

Analdehnung
Analorgasmus
sexuelle Experimente, Anleitung
etc.

Meines Erachtens fehlte da nur noch „Kinder, Leichen und Tiere `begatten´“ als i-Tüpfelchen der deklarierten und angepriesenen Perversionen.

DAS GING MIR ZU WEIT! → ABGELEHNT!

Ich hätte beim Schreiben ständig vomitieren müssen – vor Ekel, Verachtung und Graus.

Vermutlich bin ich zu alt/old-fashioned für einen derart „legeren Umgang mit (Ekel)Sex, als dass es „casual“ wird, einen potentiellen Sexpartner nach seinen Perversionen „abzuchecken“ und zu selektieren…

Eure werte Meinung, bitte!

Ich weiß nicht, wie die 2-3 Leser meiner Seite darüber denken? Für mich stellt dieser „Trend“ in seiner komplexen Form eine Enthumanisierung der Menschen dar und reduziert diese auf die absurdesten Kopulationstechniken und -arten.

Wenn man sich vor ~50 Jahren noch über Miniröcke und die 120 Tage von Sodom echauffierte, so ist es heutzutage die „real gewordene, wild kopulierende Meute in enthemmter Fleischeslust“ und kein Film!

 

 

 

 

 

Über sabine puttins

Weißt Du, geliebter Dämon, dass ich eine fiese Kröte bin, die sich von Echsenschleim ernährt? Dass ich ständig auf der Suche nach frischem Natternblut bin und dann noch den Anspruch stelle, es möge Deine - Gramborns - ureigenste Lust darin stecken? Dämon, ich nenne Dich nun Gramborn, seit ich den ersten Schmerz meines Lebens erfuhr - und der war das helle und schmerzhafte Licht, das ich erblickte, als mich eine fette Hebamme von der Nabelschnur meiner Erzeugerin riss. Nichts - kein Schmerz in meinem Leben - verursachte derartige Pein wie dieses Reißen und Absäbeln von einem anderen Menschen. Ich wehrte mich, ich wollte nicht in die grauenvolle Welt, in der mich nur Leid erwartete. Wohl wusste ich genau, dass diesem Trennungsschmerz viele weitere folgen würden: das gesamte, grässliche Leben würde eine Abfolge....... . . . Ich wollte nicht raus aus meiner Wasserwelt, weigerte mich strikt, mich von dort auch nur einen Millimeter zu rühren. Aber die fette Hebamme kannte keine Gnade, zog und zerrte an mir, als meine Erzeugerin mich hinauskatapultierte in all die Grausamkeiten. Sie zerrte derart an mir, dass mein Sträuben keinen Erfolg hatte, riss mich in das Licht und von der Nabelschnur. Zur Strafe meines Ungehorsams und meiner Vehemenz, nicht weichen zu wollen, schlug sie mir derb auf mein Hinterteil. Ich war über und über mit Blut besudelt. Soviel Blut um mich herum erlebte ich später nur noch ein einziges Mal: Als mich unter eine Theke duckte, um einem 9-mm-Dumm-Dumm-Geschoß zu entgehen. Das Geschoss traf den Rocker mit der Hell´s-Angels-Kutte hinter mir und zersplitterte seinen Schädel derart, dass Fetzen seines Hirns sich mit Resten halbleerer Biergläser in der Spüle vermischten und andere (weniger wichtige Hirnareale?) auf mein T-Shirt spritzten. Jedenfalls hatte ich von dieser „körperlich-geistigen Vereinigung “ keinen Nutzen, außer den, dass ich nicht getroffen wurde. Das Blut quoll aus der zerrissenen Nabelschnur und Blut war der erste Geschmack, den ich empfand. Dieser Geschmack sollte der meines Lebens werden, er begleitete mich, er ließ mich nach meinem Dämon und Natternblut lechzen, nach nie erfüllbaren Wünschen, die sich damals manifestierten. Vor Angst über all dieses verschmierte Blut in mir und um mich herum, blieb mir nichts anderes übrig, als einen qualvollen, lauten Schrei von mir zu geben, der die Schreie des Kreißsaales lauthals übertönte. Mein Schrei erschütterte die Manifeste des Krankenhauses und einen kurzen Augenblick lang stand die Zeit still. Ich dachte, naiv, wie ich war, ich könnte sie für ewig anhalten, allem Einhalt gebieten und mir und der Welt das Leid ersparen, aber es gelang mir nur für einen Pico-Bruchteil einer Zeiteinheit - danach war es um mich geschehen!
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