Eigene Fundsachen, selber erstaunt, diese mal verfasst zu haben und doch dann drängt da direkt durch des Gedächtnis Kruste, dass es so sein werden musste… 😉
Auf den folgenden Seiten werden jeweils „RETRO-Texte“ gezeigt, die dennoch universellen Charakter aufweisen, wie dieses Gedicht z.B. passt EXAKT auf meine derzeitige Situation, obwohl ich es vor 21 Jahren – unter anderen Umständen – verfasst habe…
Wie sanft, wie süße schläft ein tugenhafter Mann
den sein Gewissen nicht im Schlummer stören kann!
Da ist er voller Güt und Zärtlichkeit. Kurz , der gelindste Mann!
Noch hat sie allezeit seitdem das Schicksal sie zu ihm geführet
das zärtste Männerherz in seiner Brust gespüret.
Doch sein Anblick liegt nie ganz offen im Gesichte,
man sieht zwar weit hinaus,
allein, bei schwachem Lichte.
Denn Schatten, Dampf und Nacht verhindern stets den Blick
und zieht der Augen Strahl allmählich gar zurück.
Ein unbekannter Zug bewog sie, ihn zu lieben;
indessen weiß sie nicht, was sie zu ihm getrieben.
Doch siegt die Ehre, denn sie ist wie ein Mann,
der auch sein eigen Herz zur Not bezwingen kann.
Nein, Amor soll sie nicht so gar in Fessel treiben,
denn er wird immer derselbe bleiben. Der Mann, der ihr nun gnädig ist,
der muß auch glücklich werden. Doch wann geschiehts?
Und wo? Gewiß nicht hier auf Erden!