Schlauchmagen_1 Jesus?

Share Button

Jesus durch Schlauchmagen-OP?



Vor rund einem Jahr hatte ich mich innerhalb von fünf Jahren um rund 50 kg mehr auf volle 160 kg rundgefuttert, mühte mich nahezu bei jedem Schritt und betrieb die perfekte Verdrängung durch stetige Fressattacken.

160 kg vor einem Jahr

heute mit knapp 40 kg weniger

Mit der Feststellung eines metabolischen Syndroms (beginnende Diabetes) beschloss ich, das leidige Fressen aufzugeben und begann eine zuckerarme Diät, so dass sich die drohende Diabetes kaum noch bemerkbar machte…

Meine Mutter mit allen denkbaren Spätfolgen einer missachteten Diabetes galt mir als negatives Beispiel, so dass ich (mit hervorragender Hilfe einer Diätberaterin) 20 Kilo in einem Jahr abnahm.

Bei der Feststellung der beginnenden Diabetes riet man mir zu einer operativen Magenverkleinerung, um schnellere Erfolge zu erzielen.

Und so bereitete ich mich zielgerecht etwa ein Jahr auf die OP vor, beantragte die Genehmigung und erfüllte alle Voraussetzungen.

Fressbefreiende OP

Am 08.05. dieses Jahres schließlich war die ersehnte Operation.

In den letzten 7 Wochen, also seit der Operation, habe ich ebenfalls knapp 20 Kilo abgenommen und fühle mich wie …

Ein neuer Mensch

trifft insofern exakt zu, da seit der Operation alle Sinne geschärft sind und der Fresstrieb medizinisch ausgeschaltet wurde.

Mein Leben dreht sich jetzt nicht mehr um das Essen, sondern um das Leben selber.

Wurde ich als Jesus wiedergeboren?

**Wie die OP nicht zum Jesus werden ließ**

Als ich aus der Narkose aufwachte nach der Schlauchmagen- OP, hatte ich extremen Durst, so dass ich kaum ein Wort herausbrachte, da mein Gaumen pappig klebte. Ich sah jedoch, dass die neben mir Aufwachenden ein getränktes Wattebäuschchen vom Personal erhielten…
Ich sagte dann: „will auch do ein Wattebeuchn“ + fügte (scherzhafterweise) hinzu: „Wie Jesus am Kreuz!“, da ich mich – auf dem Rücken liegend, Arme von mir gestreckt“, ein wenig so fühlte…

Unverzüglich bekam ich eine Atemmaske auf das Gesicht gestülpt… und sofort war mir klar, dass das medizinische Personal in dem Aufwachraum sicher dachte:

„Oje! Wir haben einen Jesus – ist völlig durchgeknallt bei der OP….“

Ich wollte klarstellen, dass ich nur ein Wattebäuschchen wollte, konnte das mach dem Tröpfchen Zitronenaroma dennoch aufgrund der fest gepappten Zunge sowie mangelnder Prothese zum einwandfreien Artikulieren nicht.

Also gab es eine Sauerstoffmaske… für „Jesus“…

Über sabine puttins

Weißt Du, geliebter Dämon, dass ich eine fiese Kröte bin, die sich von Echsenschleim ernährt? Dass ich ständig auf der Suche nach frischem Natternblut bin und dann noch den Anspruch stelle, es möge Deine - Gramborns - ureigenste Lust darin stecken? Dämon, ich nenne Dich nun Gramborn, seit ich den ersten Schmerz meines Lebens erfuhr - und der war das helle und schmerzhafte Licht, das ich erblickte, als mich eine fette Hebamme von der Nabelschnur meiner Erzeugerin riss. Nichts - kein Schmerz in meinem Leben - verursachte derartige Pein wie dieses Reißen und Absäbeln von einem anderen Menschen. Ich wehrte mich, ich wollte nicht in die grauenvolle Welt, in der mich nur Leid erwartete. Wohl wusste ich genau, dass diesem Trennungsschmerz viele weitere folgen würden: das gesamte, grässliche Leben würde eine Abfolge....... . . . Ich wollte nicht raus aus meiner Wasserwelt, weigerte mich strikt, mich von dort auch nur einen Millimeter zu rühren. Aber die fette Hebamme kannte keine Gnade, zog und zerrte an mir, als meine Erzeugerin mich hinauskatapultierte in all die Grausamkeiten. Sie zerrte derart an mir, dass mein Sträuben keinen Erfolg hatte, riss mich in das Licht und von der Nabelschnur. Zur Strafe meines Ungehorsams und meiner Vehemenz, nicht weichen zu wollen, schlug sie mir derb auf mein Hinterteil. Ich war über und über mit Blut besudelt. Soviel Blut um mich herum erlebte ich später nur noch ein einziges Mal: Als mich unter eine Theke duckte, um einem 9-mm-Dumm-Dumm-Geschoß zu entgehen. Das Geschoss traf den Rocker mit der Hell´s-Angels-Kutte hinter mir und zersplitterte seinen Schädel derart, dass Fetzen seines Hirns sich mit Resten halbleerer Biergläser in der Spüle vermischten und andere (weniger wichtige Hirnareale?) auf mein T-Shirt spritzten. Jedenfalls hatte ich von dieser „körperlich-geistigen Vereinigung “ keinen Nutzen, außer den, dass ich nicht getroffen wurde. Das Blut quoll aus der zerrissenen Nabelschnur und Blut war der erste Geschmack, den ich empfand. Dieser Geschmack sollte der meines Lebens werden, er begleitete mich, er ließ mich nach meinem Dämon und Natternblut lechzen, nach nie erfüllbaren Wünschen, die sich damals manifestierten. Vor Angst über all dieses verschmierte Blut in mir und um mich herum, blieb mir nichts anderes übrig, als einen qualvollen, lauten Schrei von mir zu geben, der die Schreie des Kreißsaales lauthals übertönte. Mein Schrei erschütterte die Manifeste des Krankenhauses und einen kurzen Augenblick lang stand die Zeit still. Ich dachte, naiv, wie ich war, ich könnte sie für ewig anhalten, allem Einhalt gebieten und mir und der Welt das Leid ersparen, aber es gelang mir nur für einen Pico-Bruchteil einer Zeiteinheit - danach war es um mich geschehen!
Dieser Beitrag wurde unter Frank Weimar im Alterswohnheim für DFÜ-Abhängige abgelegt und mit , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.